Das QUADIS-Symposium "Campus meets Castle - Vernetzt in die Zukunft durch kompetenzorientierte Lehre in den Fächern" fand vom 18.03.-20.03.2024 am Campus der Universität Bayreuth und auf Schloss Thurnau statt.
Laden Sie sich den ausführlichen Tagungsbericht herunter oder sehen Sie sich unser Event-Video an, um einen Eindruck vom Symposium zu bekommen:
Als kleinen Vorgeschmack hatten wir im August 2023 auch schon einen Info-Trailer für das Symposium gedreht:
Das Symposium startete am 18.03.2024 mit einem Inspirationstag am Campus der Universität Bayreuth. Unsere Teilnehmenden erwarteten spannende Vorträge, Einblicke in die Praxis und viele Möglichkeiten zum Ausprobieren vor Ort, wo sie fachspezifische Good-Practice-Beispiele sowie fächerübergreifende und interdisziplinäre Ansätze zur Kompetenzförderung mitnehmen konnten.
Symposiums-Auftakt mal anders: Den Auftakt machten aber zunächst Jonas Würdinger, Mitarbeiter des Zentrums für Hochschullehre der Universität Bayreuth, der zusammen mit Studierenden eine Aufführung einstudiert hatte, um das Thema "Kompetenzerwerb" und "Lehre" aus studentischer Perspektive zu beleuchten.
Keynote "Umgang mit antizipierter Zukunft – Designing for Digital Learning Experiences": Im Anschluss setzte Prof. Dr. Isa Jahnke, Gründungs-vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales an
der Technischen Universität Nürnberg und Professorin für Learning Technologies, mit ihrer Keynote den ersten thematischen Schwerpunkt des Symposiums. Sie widmete sich der Frage, wie Lehren und Lernen, die bereits jetzt insbesondere durch digitale Technologien wie künstliche Intelligenz geprägt sind, in Zukunft gestaltet werden können.
Inspirationsbeiträge: Den Rest des ersten Tages hatten unsere Teilnehmenden dann Gelegenheit, viele spannende und innovative Beispiele dafür, wie Kompetenzorientierung in der Lehrpraxis aussehen kann, kennen zu lernen und vieles auch selbst auszuprobieren. Dadurch konnten unsere Teilnehmenden nicht nur Ideen und Inspiration für ihre eigene Lehre sammeln, sondern sich auch über die Grenzen des eigenen Fachs und der eigenen Hochschule hinaus austauschen und vernetzen.
Für unseren Retreat-Tag am 19.03.2024 ging es mit unseren Teilnehmenden ins Schloss Thurnau, einen faszinierenden Ort mit viel Geschichte und tollen räumlichen Gegebenheiten, um gemeinsam und intensiv an eigenen Lehrideen zu arbeiten.
Keynote "Kompetenzorientiert lehren und was digitale Medien damit zu tun haben": Der schillernde Kompetenzbegriff, der sich auch als roter Faden durch unser Symposium zog, war das zentrale Thema der Keynote von Prof. Dr. Ingo Kollar, Leiter des Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie, wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für digitales Lehren und Lernen (DigiLLab) und Leiter des Projekts „Kompetenzentwicklung durch digitale, authentische und feedbackbasierte Lehr-Lernszenarien stärken“ (KodiLL) an der Universität Augsburg. Unsere Teilnehmenden erhielten durch die Keynote einen Überblick über empirische Befunde zur Effektivität digitaler Medien zur Kompetenzförderung und erfuhren, wie digitale Medien aus instruktionspsychologischer Sicht gestaltet und in den Lernprozess integriert sein sollten, um Kompetenzen effektiv zu fördern.
Gruppenarbeit und Studierendenworkshop: Für den größten Teil unseres Retreat-Tags arbeiteten unsere Teilnehmenden in im Vorfeld zusammengestellten Kleingruppen an fachspezifischen, fachübergreifenden oder interdisziplinären Fragestellungen rund um das Thema „Kompetenzorientierung in der Hochschullehre“. In der ersten Phase formulierten und evaluierten die Teilnehmenden in einem Brainstorming relevante Kompetenzziele, die ihre Studierenden in den jeweiligen Fächern bzw. fächerübergreifend oder interdisziplinär erreichen sollten. Nach der Mittagspause präsentierten Studierende in einem Video und während des Studierendenworkshops am Vormittag erstellten Miro-Board-Dokumentation ihre Ideen zur Gestaltung kompetenzorientierter Lehre. Dadurch wurde die studentische Perspektive für die weitere Entwicklung der Lehr-Lern-Szenarien stark und präsent gemacht bevor es in der nächsten Phase darum ging, die Inspiratonen aus den Beiträgen vom Vortag, den beiden Keynotes und der Studierenden-Inpus in konkrete digital gestützte Lehr-Lern-Szenarien umzusetzen, um die zuvor erarbeiteten Kompetenzziele zu fördern. Die Ergebnisse wurden auf Postern festgehalten und mit Hilfe von KI ausgewertet, um Anregungen für die abschließende Reflexion des Symposiums am dritten Tag zu erhalten.
Den Abschluss bildete dann am 20.03.2024 der Reflexionstag zurück am Campus der Universität Bayreuth. Dort wurden die erarbeiteten Ergebnisse und Ansätze gemeinsam reflektieren und diskutieren. Außerdem wollten wir mit unserer Podiumsdiskussion einen Ausblick auf die strategische Weiterentwicklung der Kompetenzförderung an unseren Hochschulen wagen.
Ergebnis-Vernissage: Die Teilnehmenden hatten zunächst die Gelegenheit, sich mit den von ChatGPT 4.0 erstellten Zusammenfassungen ihrer Lehr-Lern-Szenarien auseinanderzusetzen bevor sie sich die Konzepte der anderen Gruppen anzuschauen und direkt an den Postern Feedback und Kommentare auf Post-Its hinterlassen konnten. In verschiedenen Gesprächsrunden diskutierten die Teilnehmenden anschließend vertieft mit den jeweiligen Ersteller:innen-Teams. Sie tauschten sich zu interessanten Aspekten, eventuell fehlenden Elementen und Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Lehr-Lern-Szenarien aus. Abschließend reflektierten die Gruppen im Teamkreis, welche Anregungen sie aus den Diskussionsrunden für sich persönlich mitnehmen. Diese intensive Auseinandersetzung mit externer Perspektive ermöglichte einen fundierten Erfahrungsaustausch und die gemeinschaftliche Weiterentwicklung der innovativen Lehrkonzepte.
Podiumsdiskussion: Bei der von Paul Dölle moderierten Podiumsdiskussion zur Zukunft der Hochschullehre diskutierten Prof. Dr. Agnes Koschmider, Daniel Heßler und Hauke Dietrich Maßnahmen, um die Lehre an unseren Hochschulen noch studierendenzentrierter, praxisnäher, digitaler und kompetenzorientierter auszurichten und globale Herausforderungen zu integrieren. Dabei wurden zunächst die Ergebnisse einer Mentimeter-Umfrage unter 30 Teilnehmenden vorgestellt. Die über 75 Antworten wurden für die Diskussion in vier Themengebiete gebündelt: Interaktivität und studentische Aktivierung, Praxisbezug, Digitalisierung sowie Kompetenzorientierung und flexible Prüfungen. ChatGPT ergänzte wichtige Aspekte, die in der Umfrage nicht berücksichtigt wurden: Nachhaltigkeit, Inklusion und Diversität, lebenslanges Lernen und Zusammenarbeit mit der Industrie.
Abschluss: Abgerundet wurde auch der künstlerisch-performative Rahmen des Symposiums durch ein Reflexions-Improtheater der Gruppe 6 auf Kraut aus Nürnberg. Die wichtigsten Themen des Symposiums wurden hier noch einmal auf unterhaltsame Weise aufgearbeitet und reflektiert.
Das Symposium "Campus meets Castle" war das fünfte von insgesamt sechs Symposien, die im Rahmen der Projekts QUADIS ausgerichtet werden. Es wurde in Kooperation von den Universitäten Bayreuth und Augsburg veranstaltet.