Digitale Lehre in synchroner (Zoom) und asynchroner Form stellt immer eine Form der Medienrezeption dar und bietet damit im Vergleich zur klassischen Präsenzlehre nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch neue Probleme. Eines der Hauptprobleme ist die reduzierte soziale Eingebundenheit der Studierenden.
Das Seminar fokussiert auf psychologische (Soziale Präsenz) und technische (Lernen in virtueller Realität) Methoden, dieses Defizit zu beheben und so den Lernerfolg zu steigern sowie die Dropout-Rate zu verringern. Hierbei werden die psychologischen Grundlagen von Aufmerksamkeit und Ablenkung in Lehrveranstaltungen vermittelt sowie der gesellschaftliche Rahmen thematisiert, in dem das Lernen mit digitalen Medien stattfindet. Unterschiedliche Interventionen werden vorgestellt und prominente Mythen (15-Minuten-Aufmerksamkeit, Multitasking) kritisch reflektiert. Zusätzlich wird die Methode der sozialen Anreicherung von Lernkontexten kontextualisiert (Besprechung verwandter Interventionen: Pädagogische Agenten, Gamification, Narration und Anthropomorphisierung).
Das Seminar richtet sich an Dozierende, die bereits Erfahrungen mit der digitalen Lehre (Zoom, Microsoft Teams oder Selbstlernkurse mit Moodle oder ILIAS) sammeln konnten. Das Seminar ist der Aufbaustufe zugeordnet, da hier Reflexionen über die in der Grundstufe vermittelten Fähigkeiten sowie das gesellschaftliche Umfeld der Hochschullehre angestellt werden.
Ersteller:in:
Dr. Thorsten Aichele
Hochschule:
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Kompetenzbereich:
A (Lehr- und Lernkonzepte)
Arbeitseinheiten (AE):
8
Das BLS startet mit einem Einstieg in das Thema „Lehre mit Zoom“. Nachdem der Stand der Forschung zum Lernen mit Zoom aufgearbeitet wurde, erhalten die Seminarteilnehmer:innen einen Überblick über die unterschiedlichen Formen des Lernens, um den Wandel des Lernens in der Menschheitsgeschichte nachzuvollziehen.
Das Modul fokussiert sich das zweite Modul auf die Probleme der Ablenkung, die bei medialer Lehre teils noch stärker ins Gewicht fallen als bei Präsenzlehre. Im Mittelpunkt steht das Smartphone mit seiner herausragenden Rolle in der Informationsgesellschaft.
Anschließend schwenkt der Fokus zum zweiten großen Problem beim Lernen mit Medien: der Versuchung, Multitasking zu betreiben.
Nachdem die Seminarteilnehmer:innen einen ausführlichen Überblick über die Probleme erhalten haben, widmet sich Modul 3 den Lösungsansätzen. Das Konzept der sozialen Präsenz wird eingeführt und mit Forschungsbefunden untermauert.
Dieses Modul fokussiert technische Ansätze zur Vermeidung der in Modul 2 genannten
Ablenkungsprobleme. Sofern VR-Geräte vorhanden sind, können die
Seminarteilnehmer:innen erste eigene Erfahrungen mit VR sammeln. Ziel des Moduls, ist eine Meinung zur VR-Technologie zu bilden und die Technologie mit den Ansprüchen an gelungenes Lernen abgleichen zu können.
Dieses Modul markiert den Seminarabschluss. Es werden Verknüpfungen zwischen den vorherigen Modulen angestellt und zentrale Inhalte wiederholt.